Die Siemens-Schuckert D.IV war ein von den Siemens-Schuckertwerken konstruierter Jagdeinsitzer der deutschen Fliegertruppe aus der Endphase des Ersten Weltkrieges und galt als das beste Jagdflugzeug der deutschen Fliegertruppe.

Entwicklung

Aus der Prototypversion D.IIc und dem Vorläufermodell Siemens-Schuckert D.III entwickelte Diplom-Ingenieur Harald Wolff unter der Bezeichnung D.IV einen Höhenjäger mit schmaleren Tragflächen, von dem 280 Stück geordert wurden. Durch die nur 1 m tiefen Tragflächen verbessert sich die Geschwindigkeitsleistung gegenüber dem Vorgängermodell ohne dabei an Wendigkeit und Höhenleistung einzubüßen.

Als weitere Variante stellte Konstrukteur Wolff im Mai 1918 die Siemens-Schuckert D.V beim Vergleichsfliegen in Adlershof vor. 1919 wurden noch zwei Hochdecker Siemens-Schuckert D.VI getestet, der Typ, erstmals mit abwerfbaren Zusatztanks ausgestattet, erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h, erzielte eine Reichweite von 450 km, stieg in nur 8,3 Minuten auf 8000 m Höhe und erhielt die Bezeichnung Siemens-Schuckert E.I. Parallel wurde ein Dreidecker Siemens-Schuckert Dr.I entwickelt, aber nicht mehr fertiggestellt.

Einsatz

Erster Weltkrieg

Die erste D.IV gelangte im April 1918 beim Jagdgeschwader 2 zur Fronterprobung. Die ersten Serienflugzeuge erreichten im August 1918 die Front, aber nur noch etwa 60 Flugzeuge kamen bis zum Kriegsende in den Jagdstaffeln (Jasta) 11, 14 und 22 zum Einsatz. Die Maschine war wegen des großen Propellers und des hohen Fahrgestells nicht leicht zu landen, brauchte jedoch nur eine kurze Startbahn und war gut zu steuern. Das Flugzeug verfügte insbesondere in Höhen über 4000 m über hervorragende Flugeigenschaften, die selbst denen der Fokker D.VII überlegen waren.

Nach zahlreichen Vergleichstests wurde die Siemens-Schuckert D.IV im Oktober 1918 als das beste verfügbare Jagdflugzeug bezeichnet, bis Kriegsende konnten jedoch nur 123 Exemplare hergestellt werden.

Leistungsvergleich

Leistungsvergleich von Jagdeinsitzern im Fronteinsatz zum Ende des Ersten Weltkriegs:

Nachkriegsnutzung

Die Serienproduktion lief nach Kriegsende weiter und die nicht mehr vom Militär abgenommenen Maschinen wurden an private Abnehmer verkauft. Eine Reihe von Flugzeugen erwarb die Schweizer Flugwaffe, die sie bis Ende der 1920er Jahre einsetzte.

Als Replikat ist eine D.IV im Militärhistorischen Museum (früher Luftwaffenmuseum der Bundeswehr) auf dem Flugplatz Berlin-Gatow ausgestellt.

Technische Daten

Siehe auch

  • Liste von Flugzeugtypen

Literatur

  • Enzo Angelucci/Paolo Matricardi: Die Flugzeuge. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Falken-Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9, (Falken-Handbuch in Farbe).
  • Peter M. Grosz: SSW D.III – D.IV. Windsock Datafile 29, Albatros Productions Ltd. 1991, ISBN 0-948414-33-2.
  • Kenneth Munson: Kampfflugzeuge 1914–19. Zürich 1968.
  • Günter Kroschel/Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmanns, München 1959.

Weblinks

  • The Siemens Type D IV Single-Seater Fighter. Flight International, 13. März 1919, S. 332–339, abgerufen am 30. Juni 2014 (englisch). 
  • Beschreibung (engl.) aufgerufen am 17. Februar 2013

Einzelnachweise/Anmerkungen


SiemensSchuckert D.IV War Wings Daily

Siemens Schuckert D.IV

Siemens Schuckert D.IV Alchetron, The Free Social Encyclopedia

SiemensSchuckert D.IV Photos, History, Specification

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